WENN die SEELE trauert

ABSCHIEDE…

… nehmen mit zunehmenden Alter zu

.... können uns den Boden unter den Füßen wegreißen

.... überfallen uns überraschend, auch wenn wir es bereits

geahnt hatten

“sie wurde von ihren Schmerzen erlöst…“,

„der Tod hat ihn genommen…“

Bist Du beim Lesen innerlich zusammengezuckt?

Tod und Sterben sind in unserer Gesellschaft noch immer ein Tabu.

Dabei ist es wichtig, den Mitarbeitenden Unterstützung zu geben. Wie können wir Trauer im Arbeitskontext Raum geben?

Natürlich macht es einen Unterschied, ob sich Freunde zurückziehen, Beziehungen scheitern, oder der Tod einen nahestehenden Menschen für immer nimmt.

Auch wenn wir selbst die Entscheidung getroffen haben (z.B. Scheidung), durchlaufen wir die Phasen der Verarbeitung.

Wie können wir diesen Verlusten begegnen?

Unternehmen wissen häufig gar nicht, wie sie ihre Mitarbeitenden unterstützen können. Dabei helfen ein paar Infos:

Wir durchlaufen einen Trauerprozess, wenn jemand in unserem Umfeld gestorben ist. Dieser Prozess enthält 5 Phasen:

Verleugnung, Wut, Verhandeln, Depression und Akzeptanz. Jede dieser Phasen kann überwältigend und schmerzhaft sein. Bitte berücksichtige: jeder Mensch erlebt Trauer anders und durchläuft die einzelnen Phasen unterschiedlich. Für Trauerarbeit gibt es kein festes Zeitlimit, Trauer ist ein persönlicher Prozess. Hilf Deinen Mitarbeitenden, diesen Prozess erträglicher zu gestalten. Diese können ihre Trauer nicht einfach wie einen Mantel ablegen

Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, mit Verlusten umzugehen. Einige Betroffene halten es für hilfreich, über ihre Gefühle zu sprechen, während Andere schweigen.

Der größte Fehler, der durch eine Führungskraft gemacht werden kann: sich aus der Verantwortung stehlen.

Begleite darum Deine Mitarbeitenden in herausfordernden Lebenssituationen und unterstütze sie darin, schrittweise wieder Sicherheit zu bekommen.

Zusätzlich stärkt es die Mitarbeiterbindung, wenn Firmen sich auch in schwierigen Lebenssituationen um Beschäftigte kümmern.

Die 5 Phasen der Trauer

Verleugnung

In dieser Phase wird versucht, den Verstand und das Herz davor zu schützen, von unerträglichem Schmerz überwältigt zu werden. Es kommt zu Aussagen wie „Das ist nicht wahr “ oder „Sie ist nicht tot“, um sich einzureden, dass der Verlust nicht dauerhaft ist.

Trauernde, die sich in der Verleugnungsphase befinden, sind noch nicht in der Lage, ihren Verlust zu verarbeiten.

Wut

Menschen glauben oft, dass der Tod eines geliebten Menschen von jemandem verschuldet wurde. Sie weigern sich zu glauben, dass der Verlust eingetreten ist. Daraus entwickelt sich Wut. In dieser Phase der Trauer kommt ein intensives, oft emotionales Leiden zum Ausdruck. Wut und Groll auf das, was die vermeintliche Ursache ist, gepaart mit Gefühlen des Verlassenseins. „… hat mir das angetan..“, „…ist Schuld …“ können Äußerungen sein.

Verhandlung

Alles soll wie früher sein, das Verlorene soll wiederhergestellt und das Geschehene ungeschehen gemacht werden. „Hätte ich nur ...“, „Jetzt wird alles anders, wenn Du zurückkommst“ ist eine typische unausgesprochene Abmachung in der Verhandlungsphase. Schuld- und Schamgefühle treten oft in dieser Verhandlungsphase auf.

Depression

In dieser Phase verliert man das Interesse an Aktivitäten, die früher Spaß machten. Eine Traurigkeit ist vorrangig. Es wird versucht, sich von dem/der Verstorbenen zu lösen.

Auch wenn der Verlust vermutlich nie vergessen wird, beginnt in dieser Phase das Schöpfen nach Hoffnung. Die Perspektive wird neu ausgerichtet. Der Blick wird nach vorn gerichtet. Der Beginn der Akzeptanz.

Akzeptanz

Es kann Jahre dauern, bis das letzte Stadium eintritt - die Akzeptanz.

Erst dann wird das neue Leben ohne den/die Verlorenen/n akzeptiert, das Geschehene angenommen. In dieser Phase wird erlernt, mit dem Verlust zu leben und Platz für Neues zu schaffen. Akzeptanz bedeutet, dass man sich mit dem Verlust abfindet und beginnt, sein Leben (wieder) neu zu gestalten.

Jede Phase ist eine natürliche Reaktion auf den Verlust. Trauer hat keinen Zeitplan und kann sich je nach Persönlichkeit, Religion oder Kultur unterschiedlich auswirken.

Der Verlust ist immer eine emotionale Wunde, deren Heilung Zeit und Verständnis erfordert. Dieser Prozess kann ein langer und schwieriger Weg sein. Den Blick nach vorn richten, die Hoffnung nicht aufzugeben, unterstützt dabei.

Das kann helfen:

Wichtig ist herauszufinden, was für den/de Trauernde am besten ist.

Zeit nehmen, Zeit lassen.

Pläne machen und diese einhalten.

Es ist ok, zeitweise keine wichtigen Entscheidungen zu treffen, wenn die Gefühle überwältigend sind.

Bei einem Gefühl der Überforderung Hilfe holen und über den Kummer reden hilft meistens.

Dajana Schmidt