Mentale Gesundheit

Jetzt & hier. In diesem Moment...Wann haben Sie diesen Zustand das letzte Mal erlebt? Fühlen Sie sich fit und leistungsfähig, oder erschöpft und geschlaucht? Mentale Gesundheit ist eine wesentliche Voraussetzung von Lebensqualität und Kraftreserven, um den täglichen Herausforderungen begegnen zu können.

Warum ist mentale Gesundheit wichtig? Stellen Sie sich einen großen Baum vor. Ohne stabiles Wurzelwerk würde jeder Sturm, jedes Hochwasser zum Risiko werden. Darum sollte es ein Ziel sein, das Wurzelwerk, Ihre mentale Gesundheit, zu stärken um sich vor Einschränkungen des seelischen Wohlbefindens oder psychischen Störungen zu schützen.

Was gefährdet die mentale Gesundheit?

Stress lässt das Gehirn in den Überlebensmodus schalten. Auf der Strecke bleiben die Konzentration, Kreativität und flexibles Denken. Die Folge ist ein geschwächtes Immunsystem, welches sich nicht nur auf den Körper auswirkt und durch Kopf- und Rückenschmerzen oder ein diffuses Unwohlsein äußert. Weitere Folgen können fehlende Entspannung sowie eine Ruhelosigkeit und Lustlosigkeit sein.

Chronischer Stress kann an äußeren Stressfaktoren wie einer zu hohen Arbeitsbelastung liegen, häufiger aber durch die eigenen Ansprüche oder durch die Schuldgefühle, diesen nicht zu entsprechen, entstehen. Darum ist es wichtig, sich mit den eigenen Gefühlen, Werte und Glaubenssätze zu beschäftigen.

Woher kommt die Belastung?

Diese Gefühle sind so etwas wie Handlungsempfehlungen für unser Leben,
allerdings haben wir häufig verlernt, damit korrekt umzugehen. Mit welchen Sätzen sind Sie groß geworden? „Das schaffst Du schon:“, „Gib nicht auf!“. Das sind typische Formulierungen, die uns prägen.
Statt also Stress, Überlastung, Leere, Sinnlosigkeit, Traurigkeit oder Antriebslosigkeit nachzugeben und die entsprechenden Konsequenzen zu ziehen, finden wir uns damit ab. Wir nehmen hin, dass wir einen Job machen, der nicht (mehr) passt oder stecken in einer toxischen Beziehung. Einfach nur froh, wenn der Tag zu Ende ist? Das ist eine Gefahr. Es lohnt sich jedoch, mit seinen Gefühlen zu arbeiten.
Wenn Sie oft emotional reagieren, mit Gefühlen die, nicht zu Ihrem eigentlichen Gefühl passen, z.B. wütend auftreten obwohl Sie sich verletzt fühlen.
Der positive Umgang mit den eigenen Gefühlen ist nicht nur wichtig fürs gesund bleiben, sondern sogar der Schlüssel zur Selbstheilung bzw. Selbstfürsorge.

Spätestens jetzt ist es Zeit, sich zu hinterfragen und bewußt zu machen: Bin ich bereits in der der Stressspirale? Was kann ich ändern? Welche Dinge kann ich ändern (welche nicht)? Bewußten Fokus sollte man auf die eigenen Ansprüche legen. Nur uns selbst können wir ändern, andere nicht. Nehmen Sie die Symptome nicht auf die leichte Schulter. Sie gehen meistens nicht von allein weg.

Liegt unsere Unzufriedenheit an der heutigen Zeit? Nicht unbedingt, die Gegebenheiten waren früher beträchtlich schwieriger, jedoch haben wir deutlich weniger soziale Kontakte, um aufgefangen zu werden.
Dennoch stehen wir heute unbegreiflichen unglücklichen Gefühlen gegenüber und wissen nicht, wohin. Mentale Gesundheit sollte nicht verwechselt werden mit einer übertriebenen Art der Selbstwahrnehmung. Negative Gefühle verschwinden nicht nur vom Beobachten.

Was genau kann ich aktiv tun?

Wenn Sie Angst vor Konflikten haben, Sie vielleicht ein mangelndes Selbstbewusstsein haben, sich oft überrollt fühlen, kann die Arbeit an Ihren Glaubenssätzen und Werten unterstützen.

Ist das wirklich mein Stress? Oder der von ...? Wie lange bleiben Sie in der Rolle der Zuhörerin? Helfen ist gut, aber wie oft lastet der Ballast der Anderen auf Ihren Schultern? Hinterfragen Sie kritisch, wie lange SIE Kraft für Andere UND sich haben, wenn der Stress der Anderen nicht nachlässt und Sie immer wieder konfrontiert werden? Hilfsbereitschaft ist toll, aber die eigenen Gefühle dürfen nicht hintenan gestellt und ignoriert werden. Sie dürfen an sich denken und über Ihre Gefühle reden.

Diese Fehlreaktionen senden dementsprechend falsche Signale an das Gegenüber.
Gefühle kommen und gehen wellenartig. Wenn wir lernen damit umzugehen, geht es uns besser. Es gibt uns eine Sicherheit.

Beispiel:
Sind Sie wütend? Dann zeigen Sie es, aber nicht durch unkontrolliertes Rumbrüllen, sondern in 1. Sich der Wut bewußt werden und 2. In verbaler Erklärung „ich bin wütend weil ...“. Und 3. Durchatmen... dann geht die Wut langsam zurück;-).

6 Tipps, um immun gegen fremden Stress zu werden
Tipp #1: Herausfinden, wo der Stress seinen Ursprung hat und welche Gefühle damit verbunden sind Tipp #2: Pausen planen und diese auch nehmen
Tipp #3: die Ansprüche an sich und andere senken
Tipp #4: eigene kleine Projekte planen (Was macht glücklich?)
Tipp #5: auf eine gesunde Lebensweise achten, um nicht in ungesunde Verhaltensweisen zu verfallen Tipp #6: Dankbarkeit für das, was bereits ist

Freude, Wut, Trauer - das sind Gefühle, die unser Leben prägen. Ohne sie wären wir nicht das, was wir sind, dennoch sollten wir uns nicht zu sehr auf sie verlassen.

Dajana Schmidt